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Unklarheiten bezüglich Samsungs Region-Lock

Während einer Dienstreise oder des Urlaubs eine Prepaid-SIM von lokalen Anbietern einzusetzen, ist nun wohl dank des Region Lock bei Samsung Note 3 Smartphones doch nicht möglich, auch wenn Samsung am Freitag noch Gegenteiliges behauptete. So berichten zumindest Benutzer in entsprechenden Foren, dass SIMs aus Hongkong, Ägypten oder Thailand im Zusammenspiel mit ihrem Note 3 eben nicht funktionieren. Den Entwarnungen widersprechen außerdem in diesen Foren hinterlegte Aussagen von Samsung-Mitarbeitern aus den Niederlanden, Polen, Frankreich und Großbritannien. Eine Stellungnahme von Samsung gab es bisher nicht.

Wenn ihr Fragen zu diesem Thema habt, dann könnt ihre folgende Nummer anrufen:

01805 – 80 20 44 2

Der Anruf kostet nur vierzehn Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz und maximal 42 Cent pro Minute aus den Mobilnetzen. Das ist aber nicht die offizielle Samsung Telefonnummer. Samsung selbst nutzt für seinen Kundenservice eine sogenannte Vanity Nummer, also eine Telefonnummer mit Buchstaben.

Offensichtlich ist bisher nur, dass das Galaxy Note 3 mit Region Lock ausgeliefert wird, welches in der Firmware verankert ist. Per Update sollen die Modelle Galaxy S3, S4 sowie das S4 mini, genau wie das Note 2 ebenfalls diese Sperre bekommen. Wird ein Gerät in Europa gekauft, wird auch eine europäische SIM benötigt, um das Gerät zu aktivieren. Eine Erstaktivierung mit außereuropäischen SIM ist erst nach der Kontaktaufnahme mit dem Support von Samsung möglich.

Ob die, vor allem im Urlaub praktischen, Prepaid-SIMs von außereuropäischen Anbietern nach der Erstaktivierung funktionieren, ist weiterhin nicht klar. Die erste Pressemeldung, die Samsung herausgegeben hat, ist reichlich undurchsichtig. Am ehesten erlaubt diese Pressemeldung die Interpretation, dass diese SIMs von lokalen Anbietern nicht funktionieren würden und Anwender daher gezwungen werden, außerhalb Europas die teuren Roming-Tarife ihrer europäischen Provider zu nutzen.
Die Schweizer Niederlassung äußerte durch eine Pressemeldung und Kommentare auf Facebook, dass die ausländischen SIM-Karten funktionieren.

Dem widersprechen jedoch die Kenntnislagen der Diskussionsforen. Demzufolge verhinderte der Region-Lock von einigen Note 3, die in verschiedenen europäischen Ländern gekauft wurden, den Betrieb von nichteuropäischen SIM-Karten. In diesen Foren existiert eine Liste der gesperrten Länder, auf der neben einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern auch ein Großteil der asiatischen Länder eingetragen sind. Die USA und Taiwan gehören zu den wenigen Ländern, die nicht gesperrt sind. Nicht erlaubt sind dagegen unter anderem Thailand, die Türkei und Ägypten.

Es besteht für Betroffene Käufer zwar die Möglichkeit, das Gerät durch einen russischen Dienst entsperren zu lassen. Jedoch müssten hierzu die EMEI, Paypal- und Kreditkartenzahlungen an eine russische Website geschickt werden, die wenig Vertrauen erweckt. Per Rooten soll die Sperrtabelle verändert werden können, doch fehlen dazu bislang Details. Bei manchen Händlern scheinen Geräte ohne Region-Lock erhältlich zu sein. Diese könnten per Grauimport aus Asien stammen, denn dort sollen vor allem Geräte ohne Lock erhältlich sein.

Momentan sind SIM-Sperren nur bei über den Mobilfunkanbieter gekauften Smartphones üblich. Diese Geräte laufen ausschließlich mit der eigenen SIM. In der Regel besteht aber die Möglichkeit, dass das Gerät nach einer zweijährigen Vertragslaufzeit vom Provider entsperrt wird. Neu wäre jedoch, dass ein komplett bezahltes Gerät mit einer SIM-Sperre direkt vom Hersteller kommt, die nicht zu lösen ist. Ebenso neu wäre, dass ältere und bezahlte Geräte per Update diese Sperre erhalten. Vor allem ärgerlich ist der Zwang, die teuren Romingtarife nutzen zu müssen.
Dass sich Samsung nicht genau zu den Fakten äußert, ist besonders ärgerlich. Denn so lange derartige Unklarheiten bestehen, kann vom Kauf der Samsung-Smartphones nur abgeraten werden, wenn dieses außerhalb Europas mit einer SIM-Karte von lokalen Anbietern genutzt werden sollen.

Veröffentlicht in: Hotlines