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Kaum zu Hause klingelt das Telefon, ich gehe nicht ran, weil ich erst mal zur Toilette muss. Schaue aber danach neugierig, wie der Mensch nun einmal ist, auf dem Display meines Telefons nach. Dort entdecke ich eine Servicerufnummer, die bereits den ganzen Tag über versucht hat, mich zu erreichen. Ich werde stutzig, weil es sich dabei um eine 01805-Rufnummer handelt. Diese Servicerufnummern sind kostenpflichtig. Ich habe auf meiner Interseite mit integriertem Webshop ebenfalls eine solche Servicerufnummer in Verwendung. Allerdings rufen mich darüber meine Kunden an. Ich selbst rufe über die 01805 keine Kunden an. Dies geht auch technisch gar nicht. Man kann höchstens die 01805 in seiner Telefonanlage einprogrammieren, so dass diese statt der normalen Rufnummer die 01805 Nummer beim Angerufenen überträgt. Diese Idee haben wohl auch einige Call Center erkannt und betreiben ihr Outbound-Geschäft mittels 01805 Nummern. Sie rufen alle Leute aus ihren Telefonlisten an und versuchen diese zum Abschluss eines Vertrages zu animieren. Zum Glück ist das Dank der neuen Gesetzgebung für den Verbraucher nicht mehr ganz so dramatisch, wie vor noch gut drei Jahren. Da reichte ein „ja“ am Telefon für weitern Ärger vollkommen aus. Die Unternehmen haben ihre Kundendaten an externe Call Center weitergereicht. Diese haben dann im Namen des Unternehmens die Kunden angerufen und alten Omis einen DSL-Vertrag aufgeschwatzt.

Ich wollte nun aber unbedingt wissen, wem die eingeblendete Servicerufnummer gehört. Dafür wendete ich mich an die Bundesetzagentur und erfragte den Käufer der 1805-Nummer. Die Bundesnetzagentur vergibt jeder Servicerufnummer in Deutschland. Dies war ein bekanntes Unternehmen aus Berlin, welches die Servicerufnummer an ein Call Center weiter vermietet hatte. Dort angerufen, erhielt ich die Rufnummer des Call Centers und konnte diesem dann wiederrum mitteilen, dass meine Daten umgehend gelöscht werden sollten. Seit dieser Maßnahme bleibe ich vor solchen Anrufen verschont.

Veröffentlicht in: Servicennummern